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Cake day: June 29th, 2023

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  • Ceteris paribus haben Kinder, die in der Stadt aufwachsen, bessere Bildung und sind weniger politisch verwirrt. Selbstverständlich ist es für die Kinder besser, in der Stadt aufzuwachsen. Das Bild von den Kindern im Garten ist ein Wunsch-Traum von Menschen, die die Stadt zu Ende konsumiert haben und sich nach einem ruhigeren Leben sehnen - die jungen, wilden Jahre sind vorbei, der Charakter entwickelt, die berufliche Situation gefestigt und durch die zeitlichen Verpflichtungen gegenüber der Familie hat man selbst eh keine Zeit mehr, die Vorzüge einer Stadt zu genießen. Das mag ja legitim sein, aber der Realität, dass man dann für sich aufs Land zieht und dass es für die Kinder kein guter Move ist, muss man dann schon auch ins Auge sehen.






  • Es hat sich aber leider auch gezeigt, dass die sich gegenüber konservativen und neoliberalen Parteien nicht durchsetzen können.

    Das Problem ist, dass ihnen Ökologie halt zu wichtig ist bzw. den anderen Parteien zu unwichtig. Umweltschutz lässt sich politisch nur auf einem breitem Konsens durchsetzen und den gibt es mindestens aus parteistrategischen Gründen nicht, solange es eine grüne Partei gibt. Die anderen Parteien können immer so tun, als wäre ihnen Umweltschutz völlig egal, und sich daher diesen Umweltschutz teuer bezahlen lassen, um Projekte durchzukriegen, die ihnen wirklich wichtig sind.




  • Demokratie ist Mehrheitswille und die Mehrheit ist nun mal nicht liberal

    Das ist Epitom des Missverständnisses, das die AfD groß gemacht hat. Mehr dazu im nächsten Absatz.

    Nach innen ist sie somit demokratisch. Nach außen ist deine Definition etwas zu eingeschränkt

    Eben nicht. Demokratie ist keine von ihren Inhalten losgelöste Struktur, sondern notwendigerweise die Mischung aus beidem. Wenn ein Teil fehlt oder eingeschränkt ist, ist das Gesamtergebnis weniger demokratisch: Eine Diktatur, in der Demokraten vom politischen Agendasetting ausgeschlossen werden, ist nur weil es Demokraten gibt nicht gleich demokratisch. Und umgekehrt ist eben ein formal-demokratisches System ohne demokratische Inhalte keine Demokratie - egal, ob wir jetzt von einem Staat, einer Partei oder einem Verein rein. In der AfD fehlt dieses grundlegende Verständnis, was Demokratie ist. Wenn es Demokraten in der Partei gibt, sind sie mutmaßlich deutlich in der Minderheit. Die Ziele der Partei sind jedenfalls undemokratisch und damit ist es von vornherein egal, ob das interne Systeme einen demokratischen Willen falsch übersetzt hat, oder ob ein undemokratischer Wille korrekt weitergegeben wurde.

    Sind die DKP (möchte eine kommunistische Gesellschaft), die Linke (möchte eine sozialistische Gesellschaft) und die SPD (sieht sich in der Tradition des demokratischen Sozialismus, d.h. PDS, d.h. SED bzw. ihre eigenen Vorgängerorganisationen von vor 1918) deiner Meinung nach also ebenfalls keine demokratischen Parteien?

    Ich würde Unterschreiben, dass Kommunismus eine undemokratische Ideologie ist. Demokratischer Sozialismus kann dagegen möglich sein, wenn er liberal organisiert ist, statt autoritär.


  • Ich weiß, ich wiederhole mich manchmal, aber das Problem mit der AfD ist nicht, dass sie nicht demokratisch wäre, sondern, dass sie populistisch ist.

    Da liegst du falsch, denn die AfD ist eine undemokratische Partei. Demokratie ist nicht die Diktatur der Mehrheit, sondern die Selbstbestimmung einer umsichtigen, liberalen Gesellschaft. Wenn Demokratiefeinde zu einer demokratischen Wahl gehen, um eine demokratiefeindliche Partei zu wählen, dann ist das kein demokratischer Prozess, sondern das Resultat demokratiefeindlich.